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21.03.2023

Neu in meiner Sammlung:

The Rottweiler Standard

Gerard O’Shea - Erscheinungsdatum: 2022/08/15

Unsere Deckrüden

 

Diesel von Hause Ritberger

 

"Diesel"

steht gesunden Hündinnen mit Ahnentafel und ausgewerteter HD/ED zum Decken zur Verfügung.
Bei Interesse an einer Bedeckung geben wir Ihnen gerne Auskunft.

" Deckrüde"

 

"Aragon zur schwarzen Madonna" steht gesunden Hündinnen mit Ahnentafel und

ausgewerteter HD/ED zum Decken zur Verfügung.


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Rottweiler zur schwarzen Madonna

Letztes Update:

21.03.2023

Die Analdrüsen beim Hund.

 

Verstopfte Analdrüsen, Analdrüsenentzündung,

Analdrüsenabszess, Analbeutelkarzinom

 

Allein die Erwähnung dieses Wortes bringt manche Hunde schon dazu, die Schwänze einzukneifen und die Besitzer die Nase zu rümpfen.


Aber welche Probleme können sie eigentlich verursachen?
Wie erkennt man verstopfte Analdrüsen beim Hunden?
Und wie und wie oft sollten die Analbeutel ausgedrückt werden?

Was ist das und wozu dienen sie?


Die Analdrüsen, korrekter auch als Analbeutel bezeichnet, sind zwei kleine, paarige „Taschen“ oder „Aussackungen“ in der Schleimhaut des Analkanals, also des letzten Stück Darms vor dem Anus. Stellt man sich den After als eine Uhr vor, liegen die Analbeutel von außen unsichtbar auf etwa 4 und 8 Uhr neben dem Anus, zwischen dem inneren und äußeren Schließmuskel.
In der Wand der beiden Analbeutel sitzen sehr viele Drüsen (sog. apokrine Schweißdrüsen und Talgdrüsen). Sie produzieren ein Sekret, das sich in den Hohlräumen der Analbeutel sammelt. Zusammen mit abgeschilferten Zellen, Bakterien und Hefepilzen bildet es den typischen Analdrüseninhalt.


Dabei kann dieser von Hund zu Hund recht unterschiedlich aussehen:

Bei manchen ist er sehr flüssig, bei anderen etwas dicker und auch die Farbe kann variieren. Meist ist der Analbeutelinhalt aber recht flüssig, braun und in jedem Fall stinkend.
Über je einen dünnen, kurzen Gang sind die Analdrüsen mit dem Anus verbunden. Beim Hund enden die Gänge von außen gerade nicht mehr sichtbar, kurz hinter dem äußeren Bereich des Afters.
Wenn keine Analdrüsenprobleme vorliegen, wird jedes Mal, wenn ein Hund sein Geschäft verrichtet, die Region der Analdrüsen durch den Kot zusammengepresst. Dadurch entleert sich etwas Sekret aus den beiden Analbeuteln. So wird jede „Kotportion“ mit ein bisschen Analdrüsensekret versehen.
Für uns stinkt das Analdrüsensekret sehr, für unsere vierbeinigen Begleiter handelt es sich dagegen um einen interessanten, aufschlussreichen Duft!
Das Sekret jedes Hundes riecht ein klein wenig anders. Indem sie den damit „parfümierten“ Kot absetzen, markieren sie also auch ihr Revier und hinterlassen eine „Visitenkarte“ – genauso, wie sie das auch mit Urin machen.

Bei Hunden sind Analdrüsenprobleme leider keine Seltenheit, vermutlich ist etwa jeder 10. Hund irgendwann davon betroffen! Das häufigste Problem bei Hunden ist eine Verstopfung der Analbeutel, die allerdings in eine Analdrüsenentzündung oder sogar einen Analdrüsenabszess übergehen kann. Seltener kommen auch Tumoren der Analbeutel vor.

 

Verstopfte Analdrüsen:


Von verstopften Analdrüsen spricht man, wenn sich die Analdrüsen nicht ausreichend entleeren können. In einem solchen Fall sammelt sich immer mehr Sekret an, die Analbeutel werden größer, das Sekret dickt ein und wird immer fester. Dadurch kommt es dann erst recht nicht mehr von alleine aus den Analbeuteln heraus.
Es gibt viele Gründe, wieso sich die Analdrüsen nicht ausreichend entleeren können und oft findet man gar nicht heraus, wie es dazu kommen konnte. Verschiedene Faktoren können vermutlich eine Rolle bei der Entstehung spielen, z.B. Kotkonsistenz, Fütterung, Körpergewicht, zu geringe körperliche Betätigung und verschiedene Erkrankungen (z.B. entzündliche Darmerkrankungen, Narbengewebe in der Umgebung, Nervenschäden).

 

Oft kommt es jedoch zu einer Verstopfung:

  • weil die Ausführungsgänge von außen zusammengepresst werden (z.B. durch einen Tumor in der Umgebung oder durch Fettgewebe bei zu dicken Hunden) oder
  • weil der Kot zu weich ist, um genug Druck ausüben zu können (z.B. bei Durchfallerkrankungen oder bei weichem Kot durch „falsches“ Futter).
  • Vor allem kleinere Hunderassen sind häufig von verstopften Analdrüsen betroffen. Das liegt vermutlich daran, dass diese besonders kleine, enge Ausführungsgänge haben. Wie bereits angedeutet, sind aber auch dicke Hunde anfälliger für die Erkrankung.

Analdrüsenentzündung und Analdrüsenabszess


So unangenehm es für einen Hund auch ist, wenn die Analdrüsen verstopft sind, es kann leider noch schlimmer kommen. In dem angestauten Sekret herrschen nämlich hervorragende Bedingungen für Bakterien und Hefepilze. Oft vermehren sie sich und führen zu einer schmerzhaften Infektion und Entzündung. Aber auch andere Erkrankungen als verstopfte Analdrüsen können Hunde für eine Analdrüsenentzündung besonders anfällig machen – z.B. Hautentzündungen in der Analregion oder eine atopische Dermatitis (Umweltallergie).
Wenn die Ausführungsgänge der Analdrüsen komplett verstopft sind, breitet sich die Entzündung irgendwann auch in die Wände der Analbeutel aus, die Entzündung „frisst“ sich also bis in das umliegende Gewebe. Es bildet sich ein schmerzhafter Analdrüsenabszess, also eine Entzündung und Eiteransammlung im Gewebe. Meist bricht der Abszess irgendwann nach außen auf. Über einen sogenannten Fistelgang (also ein Gang nach außen) tritt der Eiter dann aus einer blutigen Öffnung neben dem After aus.

 

Analbeutelkarzinom


Die Analdrüsen können auch Ausgangspunkt für Tumore sein. Fast ausnahmslos handelt es dabei sich um bösartige Adenokarzinome, die leider auch schnell metastasieren. Zum Zeitpunkt der Diagnose finden sich bei der Hälfte der betroffenen Hunde bereits Metastasen in den nahegelegenen Lymphknoten, seltener auch in Leber, Milz oder Lunge. Zum Glück sind Analbeutelkarzinome bei Hunden aber selten. Vor allem ältere Hunde über 10 Jahre scheinen davon betroffen zu sein.

Was sind typische Symptome bei Analdrüsen-Problemen?


Hunde mit verstopften Analdrüsen, Analdrüsenentzündungen und -abszessen zeigen meist Symptome, die durch Juckreiz und Schmerzen in der Afterregion hervorgerufen werden:


•    Lecken und Knabbern in der Analregion und an der Schwanzwurzel;
•     „Schlittenfahren“, also auf dem Popo rutschen, und Reiben der Analregion an Gegenständen
•    Widerstreben, sich hinzusetzen und Unbehagen beim Sitzen
•    Schwanzjagen
•    Schmerzäußerung beim Berühren der Analregion

In schweren Fällen können aufgrund der Schmerzen auch Probleme beim Kotabsatz zu beobachten sein. So zeigen Hunde z.B. Stuhlzwang (Tenesmus), also einen schmerzhaften Stuhldrang mit starkem Pressen beim Kotabsatz, wobei meist nur geringe Mengen Kot kommen. Im schlimmsten Fall widerstrebt es den Tieren dann irgendwann, überhaupt Kot abzusetzen.
Weil die betroffenen Hunde ihren Darm wegen der Schmerzen oft nicht vollständig entleeren, kann es auch zu teilweise schweren Verstopfungen kommen (Verstopfung beim Hund).
Halten die Probleme mit den Analdrüsen länger an, können neben dem Anus große und oft schmerzhafte Schwellungen zu finden sein.
Im Falle eines durchgebrochenen Analdrüsenabszesses sieht man 1-2 cm neben dem Anus meist (blutigen) Eiter austreten, teilweise bemerkt man auch einen unangenehmen, fauligen Geruch im Pobereich des Tieres. Bei Hunden mit Analdrüsenentzündung oder -abszess kann es zusätzlich auch zu Fieber kommen.
Wenn die Analdrüsen verstopft sind, ist das Analbeutelsekret oft dickflüssiger als normal, bei Analdrüsenentzündung oder Abszessbildung i.d.R. zusätzlich auch eitrig oder blutig und stinkt sogar noch mehr als sonst.
Liegt ein Analbeutelkarzinom vor, haben die betroffenen Hunde oft eine Schwellung neben dem Anus und gelegentlich Schwierigkeiten beim Kotabsatz. Bei manchen Hunden ist, als Folge eines tumorbedingten Anstiegs des Blutkalzium-Spiegels (Hyperkalzämie), auch häufiges Absetzen großer Mengen Urin sowie gesteigerter Durst/vermehrtes Trinken (Polyurie/Polydipsie), Muskelschwäche, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Verstopfung zu beobachten. Schlittenfahren, Lecken und Knabbern im Analbereich sind ebenfalls möglich, aber seltener als die anderen Symptome.

Was soll ich tun, wenn mein Hund diese Symptome zeigt?


Wenn Ihr Hund die oben beschriebenen Symptome zeigt, sollten Sie ihn zu einem Tierarzt bringen. Vor allem, wenn Sie neben den typischen Analdrüsen-Symptomen gesteigerten Durst, vermehrten Urinabsatz, Erbrechen oder Schwäche beobachten, sollten Sie den Besuch nicht auf die lange Bank schieben und möglichst bald einen Tierarzt aufsuchen!
Bei Hunden wird der Tierarzt dann, neben einem Vorgespräch und einer Allgemeinuntersuchung, eine rektale Untersuchung durchführen. Dazu führt er einen Finger in den Enddarm ein und tastet die umliegenden Strukturen ab. Vergrößerte Analbeutel, sei es durch Verstopfung, Entzündung oder einen Tumor, sind i.d.R. sehr leicht zu fühlen.
Als nächstes wird der Tierarzt versuchen die Analbeutel auszudrücken, einerseits um sie zu entleeren, andererseits aber auch um den Inhalt untersuchen zu können. dies i.d.R. „von Zusammen mit den Befunden der rektalen Untersuchung geben das Aussehen des Analdrüsensekrets sowie die darin enthaltene Menge an Entzündungszellen und Bakterien (Untersuchung unter dem Mikroskop) i.d.R. guten Aufschluss darüber, was in den Analbeuteln vor sich geht. Es ist allerdings auch wichtig, ob der Hund beim Abtasten Schmerzen zeigt und wie leicht oder schwer die Analbeutel auszudrücken sind.
Besteht nach diesen Untersuchungen der Verdacht, dass es sich um ein Analbeutelkarzinom handeln könnte, sollten zusätzlich ein komplettes Blutbild, eine Untersuchung der Organwerte, eine Urinuntersuchung und Röntgenaufnahmen von Lunge und Bauch durchgeführt werden.

Wie werden Erkrankungen der Analdrüsen behandelt?


Das hängt natürlich von der eigentlichen Erkrankung ab. Bei verstopften Analdrüsen kann das Problem oft erstmal behoben werden, indem der Tierarzt die Analbeutel ausdrückt, also mechanisch komplett entleert. Es kommt leider oft recht schnell zu einem Rezidiv, d.h. die Analdrüsen füllen sich wieder (laut einer Studie bei 4 von 5 Hunden innerhalb von 3 Wochen). Langfristig können dann Maßnahmen wie Futterumstellung (z.B. höherer Anteil Ballaststoffe), mehr Bewegung und/oder eine Gewichtsabnahme dabei helfen, die Häufigkeit von Wiedererkrankungen zu reduzieren.
Sind die Analbeutel entzündet – oder liegt sogar ein Analdrüsenabszess vor – ist es oft nötig, die Analdrüsen alle paar Tage (oft alle 2-5 Tage) zu spülen und ein flüssiges Antibiotikum und Cortison in die Analbeutel zu applizieren. In schweren Fällen können auch Antibiotika- und Cortison-Tabletten erforderlich sein. Warme Kompressen können zusätzlich dabei helfen, die Symptome zu lindern und die Heilung zu beschleunigen.

Leider gibt es einige Hunde, die nicht auf die Behandlung ansprechen oder regelmäßig so schwer betroffen sind, dass eine Entfernung der Analbeutel in Frage kommen könnte. Diese Operation ist allerdings sehr anspruchsvoll und birgt einige Risiken, da die Analbeutel sehr nah an den Schließmuskeln liegen. Werden diese in der OP verletzt, kann es leicht zu einer Kotinkontinenz kommen, d.h. die betroffenen Hunde verlieren unabsichtlich Kot (z.B. beim Laufen oder im Liegen). Eine solche Operation sollte also gut abgewogen und im Idealfall nur von einem sehr erfahrenen Chirurgen durchgeführt werden.
Hunden mit einem Analbeutelkarzinom ist die frühe, vollständige Entfernung des betroffenen Analbeutels (sowie der dazugehörigen Lymphknoten) dagegen immer die Therapie der Wahl.

Wie oft sollten die Analdrüsen ausgedrückt werden?


Hunden, die keine Probleme mit den Analdrüsen haben und keine der oben beschriebenen Symptome zeigen, ist es nicht nötig und möglicherweise sogar schädlich, die Analbeutel regelmäßig bzw. vorsorglich ausdrücken zu lassen. Erstens scheinen diese Tiere die Entleerung der Analbeutel selbst im Griff zu haben. Es besteht also keine Notwendigkeit die einer für sie unangenehmen Prozedur zu unterziehen. Dies gilt umso mehr, da bis heute unklar ist, ob es bei „gesunden“ Analbeuteln nicht sogar schädlich ist, sie auszudrücken. Es könnte sein, dass sie sich dadurch schneller füllen und es leichter zu einer Verstopfung kommen kann.
Hunden, die gelegentlich unter verstopften Analdrüsen leiden, reicht es oft das Tier einfach im Auge zu behalten. Üblicherweise zeigen unsere vierbeinigen Begleiter, wenn es wieder Zeit wird die Analbeutel entleeren zu lassen (z.B. indem sie „Schlittenfahren“ oder viel am Anus schlecken/knabbern).
Bei wirklich häufigen Analdrüsenproblemen kann es allerdings schon sinnvoll sein, die Analbeutel regelmäßig (z.B. alle paar Wochen) ausdrücken zu lassen.

Ausdrücken der Analdrüsen: Selbst oder beim Tierarzt?


Einige Hundehalter haben ein Händchen für diese Angelegenheit. Wenn jemand beschließt, die Entleerung der Analbeitel selbst durch sanfte Bewegungen auszudrücken, gibt es zwei wichtige Voraussetzungen:  Vorher sollte sich der Hundehalter beim Tierarzt die richtige Technik zeigen lassen.  Nur bei leicht verstopften Analdrüsen können erfahrene Hundebesitzer das Ausdrücken selbst durchführen. Sobald die Drüsen entzündet sind oder es zu Komplikationen kommt, muss sofort der Tierarzt die Behandlung übernehmen.   Unsichere Hundehalter sollten bei Verdacht auf verstopfte Analdrüsen zum Tierarzt gehen. Leicht können Fehler dabei gemacht werden und Verletzungen hervorrufen. Wenn nur ein Analbeutel entleert werden muss, belaufen sich die Kosten für das Ausdrücken auf fünf bis zehn Euro.

 

Unsere Seiten dienen lediglich Ihrer Information und ersetzen nicht die Diagnose und Behandlung durch den Tierarzt.

Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen können sich mitunter Fehler in unsere Texte schleichen.

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