Vom ÖKV/FCI zum AÖRC/RVÖ
Aus gegebenen Anlässen haben wir .......
NEWS:
21.03.2023
Neu in meiner Sammlung:
The Rottweiler Standard
Gerard O’Shea - Erscheinungsdatum: 2022/08/15
Unsere Deckrüden
"Diesel"
steht gesunden Hündinnen mit Ahnentafel und ausgewerteter HD/ED zum Decken zur
Verfügung.
Bei Interesse an einer Bedeckung geben wir Ihnen gerne Auskunft.
" Deckrüde"
"Aragon zur schwarzen Madonna" steht gesunden Hündinnen mit Ahnentafel und
ausgewerteter HD/ED zum Decken zur Verfügung.
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Immer auf dem neuersten Stand.
Rottweiler zur schwarzen Madonna
Letztes Update:
21.03.2023
Das MÄRCHEN der vorbeugenden ENTWURMUNG
Da sich durch den stetigen Fortschritt gerade im medizinischen Sektor ständig Änderungen in Wissen
und Besserwissen ergeben, hier der aktuelle Stand mit Rückblick auf frühere Ansichten...
Früher war es doch so einfach (und auch besser?): 4x im Jahr wurden Hund und Katze 'blind' entwurmt - das heißt alle 12 Wochen bzw. alle 3 Monate (egal ob befallen oder
nicht).
Aber woher kam dieser zeitliche Abstand?
Eine vorbeugende bzw. PROPHYLAKTISCHE Entwurmung gibt es jedoch (zum derzeitigen Zeitpunkt) nicht - das bedeutet, dass eine Entwurmung, 'nur' den Darm des behandelten Tieres aktuell von Parasiten befreit. Bei den handelsüblichen Präparaten umfasst dies in der Regel sämtliche Haken-, Spul- und Bandwürmer (manchmal auch incl. Herz- und Lungenwürmern).
Daher kann sich das frisch 'entwurmte' Tier auch bereits am Folgetag wieder durch die orale Aufnahme
von Wurmlarven oder Eier wieder infizieren - und schon geht der Kreislauf von vorne los...
Man merke sich also: die Wirkung einer Wurmkur hält nicht an und schützt somit auch nicht vor einer neuen Infektion!
Warum aber nicht einfach blind (egal ob Würmer da sind oder nicht) in regelmäßigen Abständen entwurmen?
Es hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass sich die Parasiten langsam an bestimmte Wirkstoffe gewöhnt haben. Eine ganz
ähnliche Symptomatik ist bei den antiobiotikaresistenten Bakterien ja schon länger bekannt. Auch bei Zecken und Flöhen beobachten wir beispielsweise eine schwindende Wirkung des seit 1993 verfügbaren
Fipronils.
Daher empfehlen wir statt einer 'Wurmkur auf Verdacht' eine Kotuntersuchung auf Wurmeier!
Wichtig dabei ist, dass es sich um eine Sammel-Kotprobe handelt, da nicht jeder Parasit pünktlich einmal pro Tag Eier ausgeschieden. Die Kotprobe sollte deshalb von drei (!!!) Tagen sein und jeweils
eine ca. walnussgroße Menge pro Tag umfassen.
Denn warum sollte man sein Haustier therapieren, wenn es doch gar nicht krank bzw. befallen ist???
Der FINANZIELLE Aspekt darf aber nicht verschwiegen werden...
Eine Kotuntersuchung auf Endoparasiten wird durch Aufwand, Material und Personal bereits teurer berechnet als das Medikament fürs 'blinde Entwurmen'. Bei positivem Befund kommt dann nochmal der Preis
für das Wurmmittel obendrauf - abhängig vom Gewicht des Patienten. Selbst bei einem negativen Befund wird zumindest die Gebühr für die Kotuntersuchung fällig. In Summe somit deutlich teurer als die
blinde Variante.
Hinzu kommt, dass wir Tierärzte an einer Leistung (in diesem Falle der Kotuntersuchung) viel 'mehr' verdienen als am Verkauf bzw.
der Rezeptierung von Medikamenten.
Dafür ist die Kotuntersuchung auf Endoparasiten deutlich zeitaufwendiger: knappe 20 Minuten fürs Ansetzen der Flotationslösung und ca. fünf bis zehn weitere Minuten fürs Auswerten, Beurteilen, Eintragen und Besprechen des Befundes mit Herrchen und/oder Frauchen.
Aber gerne nochmal: Warum sollte man sein Haustier therapieren, wenn es doch gar nicht nötig ist???
Auch vorausschauend betrachtet, macht es deutlich mehr Sinn etwas zu behandeln, was auch
bewiesenermaßen tatsächlich da ist, oder?
Von natürlichen Entwurmungsversuchen mit Karotten, Knoblauch, diversen Homöopathika, Ölen oder Ähnlichem rate ich schlichtweg ab. Im besten Falle wird es nichts nutzen... Aber das soll hier gar nicht
das Thema sein.
Die Aussage "...ich habe keine Würmer im Häufchen gesehen - deswegen hat er/sie auch keine..." ist übrigens alles andere als sicher, da Würmer meist erst bei extremer Überbesiedlung ausgeschieden
werden und die infektiösen Wurmeier bzw. Larven (siehe Bilder dieses Artikels) unmöglich mit bloßen Augen zu erkennen sind. Dann doch lieber mit dem Mikroskop und dafür eine belastbare und obendrein
sichere Diagnose.
Es existiert auch eine aktuell offizielle Empfehlungsreihe der ESCAAP (Vereinigung von
Veterinärparasitologen) bezüglich Entwurmungsintervallen. Ob man aber beispielsweise eine Freigängerkatze 12x pro Jahr entwurmen bzw. deren Kot untersuchen sollte, überlasse ich mal dem geneigten
Leser.
Der Begriff der 'Wurmkur' gilt übrigens als veraltet... Er stammt aus vergangenen Jahrzehnten als die verwendeten Präparate generell über mehrere Tage angewendet werden mussten. Heutzutage wird eine
solche Intervallgabe nur noch bei speziellen Parasiten wie beispielsweise Giardien angewendet.
Bei noch offenen Fragen steht euch euer Haustierarzt mit Rat und Tat zur Verfügung.
@ Tierarzt Sebastian Goßmann- Jonigkeit (aus Engelskirchen nahe Köln)
Unsere Seiten dienen lediglich Ihrer Information und ersetzen nicht die Diagnose und Behandlung durch den Tierarzt.
Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen können sich mitunter Fehler in unsere Texte schleichen.