Vom ÖKV/FCI zum AÖRC/RVÖ
Aus gegebenen Anlässen haben wir .......
NEWS:
21.03.2023
Neu in meiner Sammlung:
The Rottweiler Standard
Gerard O’Shea - Erscheinungsdatum: 2022/08/15
Unsere Deckrüden
"Diesel"
steht gesunden Hündinnen mit Ahnentafel und ausgewerteter HD/ED zum Decken zur
Verfügung.
Bei Interesse an einer Bedeckung geben wir Ihnen gerne Auskunft.
" Deckrüde"
"Aragon zur schwarzen Madonna" steht gesunden Hündinnen mit Ahnentafel und
ausgewerteter HD/ED zum Decken zur Verfügung.
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Rottweiler zur schwarzen Madonna
Letztes Update:
21.03.2023
Erbrechen beim Hund – ein häufiges,
aber nicht immer harmloses Problem
Das Erbrechen ist ein wichtiger Abwehrmechanismus des Körpers. Damit kann sich der Körper schnell und effektiv von giftigen Substanzen oder Fremdkörpern befreien. Es handelt sich hier um einen Reflex, d. h. eine Reaktion, welche nach entsprechender Stimulation automatisch abläuft.
Das Erbrechen kann im Ablauf in drei Phasen unterteilt werden.
1. Übelkeit:
Diese Phase ist beim Hund etwas schwerer zu erkennen als beim Menschen, weil der Hund nicht in Worten kommuniziert. Häufig können
beim Hund aber Schmatzen, leeres Schlucken, Gähnen, Unruhe und auffälliger Speichelfluss beobachtet werden. Die vermehrte Produktion des basischen Speichels neutralisiert den sauren
Mageninhalt.
Eine Besonderheit des Hundes stellt das Grasfressen während der Übelkeit dar.
Die meisten gesunden Hunde sieht man ab und an Gras fressen. Viele Besitzer werden jedoch mit einem auffälligen Grasfressen bei ihrem Hund konfrontiert. Meistens findet dieses Verhalten am Morgen auf
leerem Magen statt. Die Hunde erbrechen im Anschluss das gefressene Gras eingepackt in Schleim. Treten die beschriebenen Symptome täglich auf, so muss dieses Verhalten als krankhaft beurteilt werden
und deutet auf eine Erkrankung des Magendarmtraktes hin. Diese Patienten verspüren auf leeren Magen Übelkeit und fressen das Gras, um damit den Brechreiz anzuregen.
2. Würgen:
Diese Phase ist einfach zu erkennen. Hier kommt es zum kräftigen Zusammenziehen der Bauchmuskulatur und des Zwerchfells, bei
geschlossenem Kehlkopf. Die Maulhöhle bleibt geschlossen. Dadurch entsteht ein Unterdruck in der Brusthöhle. Diese Druckverhältnisse bewirken eine Verschiebung des Mageninhaltes in die
Speiseröhre.
3. Erbrechen:
Hier findet der eigentliche Auswurf des Mageninhaltes statt. Die Maulhöhle ist dabei weit geöffnet. Damit es nicht zum Einatmen des
Erbrochenen kommt, bleibt der Kehlkopf während des Auswurfs geschlossen.
Wie wird das Erbrechen ausgelöst?
Die Steuerung des Erbrechens ist sehr komplex. Das Zentrum dieses Ereignisses befindet sich in einem spezialisierten Bereich im Gehirn, dem sog. Brechzentrum. Die
Stimulation dieses Zentrums durch verschiedene Reize löst die ganze Kaskade des Erbrechens aus.
Die wichtigsten Auslöser sind:
1. Reiz in Bereich der inneren Organe
Praktisch jedes Organ des Körpers, insbesondere aber die Organe der Bauchhöhle, besitzen Rezeptoren, welche das Brechzentrum anregen
können. Erkrankungen des Magendarmtraktes, der Milz, Leber, Niere, Prostata usw. können sich mit Erbrechen bemerkbar machen. Vor allem Entzündungen (Schwellungen) und mechanische Reize (z. B.
Fremdkörper) oder bösartige Wucherungen können Erbrechen auslösen.
2. Störungen des Gleichgewichtszentrums
Das Gleichgewicht wird hauptsächlich vom Kleinhirn und Innenohr kontrolliert. Ein klassisches Beispiel für eine Störung des
Gleichgewichts, das mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen kann, ist die Reisekrankheit. Beim Hund, insbesondere beim Welpen, kann dies beispielsweise beim Autofahren passieren. Entzündungen oder
Tumore des Mittel- oder Innenohrs können das Brechzentrum stimulieren.
Obwohl es sich beim Erbrechen um einen Reflex handelt, hat das Großhirn (verantwortlich für willentliche Handlungen) einen gewissen Einfluss auf das Brechzentrum. Ein typisches Beispiel dafür sind
visuelle und emotionelle Wahrnehmungen, die das Erbrechen auslösen können. Beim Hund werden auch Epilepsiefälle vermutet, die sich nur mit Erbrechen bemerkbar machen.
3. Gifte (Toxine) und Stoffwechselstörungen
Zusammen mit den Erkrankungen der inneren Organe gehört diese Kategorie zu den häufigsten Ursachen für Erbrechen. Giftstoffe wie
beispielsweise Schneckenkörner oder verschiedene Medikamente (am häufigsten Schmerzmittel) und Gifte aus Stoffwechselstörungen wie Nierenversagen oder eine Nebennierenunterfunktion wirken auf eine
Region im Gehirn, welche ihrerseits das Brechzentrum stimulieren.
4. Reiz im Bereich des Rachens
Das beste Beispiel für diese Kategorie ist die berühmte Gewohnheit der alten Römer, sich nach Essorgien mit der Feder im eigenen
Rachen zu kitzeln, um so erbrechen zu können und danach erneut zu essen. Beim Hund führen z. B. Schwellungen oder Entzündungen im Rachen-/Halsbereich oder ein feststeckender Fremdkörper zum
Erbrechen.
Diagnostische Möglichkeiten.
Bevor wir uns den Behandlungsformen zuwenden, stellen wir mögliche Untersuchungen vor. Diese Liste ist sehr lang, weshalb es enorm wichtig ist, die Wahl der diagnostischen Tests gezielt zu treffen. Es gilt: Je schwerer der Verlauf, je kränker das Tier, desto umfangreicher sollte die Abklärung sein. Dabei spielt die richtige Beurteilung des Allgemeinbefindens eine große Rolle.
Kotuntersuchung:
Die Kotuntersuchung gehört zu den einfachsten Untersuchungsverfahren. Ein Parasitenbefall muss nicht unbedingt für die Symptome des
Erbrechens verantwortlich sein, stellt aber eine zusätzliche Belastung des ganzen Organismus dar. Es gibt Studien, die gezeigt haben, dass viele Viren allein einen Hund nicht stark gefährden können,
aber in Verbindung mit Darmbakterien und Parasiten in der Lage sind, den Hundeorganismus stark in Mitleidenschaft zu ziehen.
Routineblutuntersuchung:
Eine Blutuntersuchung ist immer dann sinnvoll, wenn der Allgemeinzustand des Patienten nicht gut ist, wenn andere Symptome wie
Fieber oder Husten vorhanden sind, oder wenn das Erbrochene oder der Durchfall Blutbeimengungen enthalten. Dabei werden die Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen (Leukozyten) untersucht.
Eine besonders erhöhte oder stark erniedrigte Zahl der Leukozyten deutet auf eine gravierende Erkrankung hin. Eine Untersuchung des Stoffwechsels bietet die Möglichkeit, Erkrankungen wie
Niereninsuffizienz, Leberentzündungen oder Zuckerkrankheit zu diagnostizieren oder auszuschließen.
Sowohl angeborene als auch erworbene Lebererkrankungen sowie Tumore können zu chronischen Verdauungsstörungen führen. Bei den
angeborenen Erkrankungen muss vor allem an eine Gefäßmissbildung, einen sogenannten Lebershunt gedacht werden. Ein Lebershunt bedeutet eine fehlerhafte Entwicklung der Leberdurchblutung, die dazu
führt, dass Blut aus dem Darm, welches normalerweise zuerst durch die Leber fließt, direkt in den Körperkreislauf gelangt. Dabei werden Giftstoffe, die normalerweise in der Leber filtriert würden,
direkt in den Körper geleitet.
Eine relativ seltene Erkrankung ist die Unterfunktion der Nebenniere. Die Nebenniere hat die Aufgabe, lebenswichtige Hormone (Kortison und Aldosteron) zu produzieren. Die Symptome einer Unterversorgung sind variabel. In der Regel stehen chronische aber auch akute Verdauungsstörungen im Vordergrund.
Röntgen:
Bei unerklärbarem Erbrechen wird ein Röntgenbild angefertigt, um in erster Linie dem Verdacht auf einen Darmverschluss nachzugehen.
Dabei können Organlage und -größe, Gas- oder Flüssigkeitsansammlungen in den Därmen oder freie Flüssigkeit in der Bauchhöhle dargestellt werden.
Ultraschall:
Eine Ultraschalluntersuchung der Bauchhöhle erlaubt, ergänzend zur Röntgenuntersuchung, eine Beurteilung der Struktur der inneren
Organe. Insbesondere lassen sich Neoplasien (Krebs) aber auch entzündliche Erkrankungen, wie z. B. eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, erkennen.
Endoskopie:
Mit dem Endoskop – einer dünnen Spiegelkamera – lassen sich die innere Oberfläche von Speiseröhre und Magen darstellen.
Entzündungen, Geschwüre, Tumore oder Fremdkörper lassen sich so erkennen. Die Untersuchung muss allerdings unter Narkose stattfinden.
Die häufigsten Ursachen für chronisches Erbrechen.
Hunde, die unter chronischem Erbrechen leiden, sollten diagnostisch abgeklärt werden, denn dahinter können sich ernsthafte Erkrankungen verbergen.
Chronische Magendarmentzündung:
Die chronische Magendarmentzündung (engl. Inflamatory bowel disease = IBD) ist die häufigste Ursache für chronische
Magen-Darm-Trakt-Beschwerden beim Hund. Die Ursachen sind noch nicht eindeutig erforscht. Dem darmeigenen Immunsystem kommt bei dieser Erkrankung eine zentrale Bedeutung zu. Die Immunabwehr des
Magen-Darm-Traktes muss permanent zwischen der Toleranz harmloser Substanzen (normale Futterbestandteile, normale Mikroorganismen) und der Bekämpfung krankheitsverursachender Stoffe (Viren,
Bakterien) unterscheiden. Ist diese Balance dauerhaft gestört, sind unkontrollierte Entzündungsreaktionen die Folge. In den meisten Fällen kann ein spezieller Auslöser für diese Erkrankung nicht
ermittelt werden. Genetische Einflussfaktoren werden diskutiert.
Eine besondere Erkrankung ist der Befall des Hundes mit speziellen Bakterien (Helicobacter sp.). Diese Bakterien haben in den
letzten Jahrzehnten beim Menschen stark an Bedeutung gewonnen und gelten als wichtige Ursache für chronische Magenentzündungen, Magengeschwüre und Magenkrebs. Beim Hund ist diese Verbindung nicht
eindeutig geklärt.
Häufig werden diese Bakterien als Zufallsbefunde in Magenschleimhautproben entdeckt.
Magenentleerungsstörungen:
Als Hinweis auf eine gestörte Magenentleerung kann Erbrechen von schlecht verdautem Futter mehr als 8–10 Stunden nach der
Futteraufnahme betrachtet werden. Normalerweise sollte der Magen nach dieser Zeit kein Futter mehr enthalten. Die Entleerungsstörung kann mechanisch durch Fremdkörper oder Schleimhautwucherungen,
aber auch durch Lähmung der Magenmuskulatur verursacht werden.
Neoplasien (Krebs):
Krebserkrankungen sind leider eine häufige Todesursache beim Hund. Sie können jedes Organ in der Bauchhöhle betreffen und dadurch
zum Erbrechen führen. Im Magen-Darm-Trakt muss der Krebs nicht immer als Knoten auftreten. Nicht selten zeigen die Schleimhaut untypische Veränderungen, die schwer von einer chronischen Entzündung zu
unterscheiden sind.
Akutes Erbrechen: die häufigsten Ursachen.
Erbrechen wird dann als akut bezeichnet, wenn es plötzlich und unerwartet begonnen hat. Es kann sich hier sowohl um harmlose Ursachen, die sich von selbst beheben, wie auch um lebensbedrohliche Zustände handeln. Deshalb muss die Situation jedes Mal neu beurteilt werden, wobei Faktoren wie Alter und der Allgemeinzustand des Hundes wichtig sind.
Weitere Abklärungen sind nicht immer erforderlich. Gesellt sich aber Fieber, Lustlosigkeit, schlechter Appetit oder Durchfall dazu
oder fallen Blutbeimengungen im Erbrochenen auf, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.
Futtermittelunverträglichkeit:
Die Aufnahme von verdorbenem Futter wie auch plötzlicher Futterwechsel sind häufige Gründe für akutes Erbrechen. Insbesondere junge
Hunde neigen dazu alles zu verschlingen, was sie finden. Dazu zählen auch in unseren Augen Ekeliges wie verschimmeltes Futter oder Katzenkot zu den absoluten Delikatessen des Hundes. Glücklicherweise
löst das Erbrechen in diesen Fällen meistens die Ursache und gefährdet den Allgemeinzustand des Hundes nicht weiter.
Fremdkörper:
Die Aufnahme von Fremdkörpern ist eine recht häufige Ursache für akutes Erbrechen.
Meistens handelt es sich um Plastikteile, Stoffe, Holz oder Steine. Die Diagnose Darmverschluss durch Fremdkörper ist trotz moderner Diagnosetechniken wie Röntgen und Ultraschall manchmal eine echte
Herausforderung, da sich Holz und Plastikteile im Röntgen nicht darstellen. Wiederholtes Röntgen mit Hilfe von Kontrastmitteln kann die Diagnose erleichtern. Als letztes Mittel bleibt dann manchmal
nur noch die diagnostische Eröffnung der Bauchhöhle übrig.
Medikamente und Gifte (Toxine)
Es gibt eine ganze Reihe von Medikamenten und Giften, die akutes Erbrechen auslösen können. Meistens kann der Zusammenhang zwischen
dem Mittel und dem Erbrechen aufgrund der Vorgeschichte geklärt werden. Zu den häufigsten Auslösern gehören verschiedene Schmerzmittel, Frostschutzmittel oder Schneckenkörner. Große Vorsicht ist bei
der Anwendung von Humanmedikamenten, insbesondere Schmerzmittel, beim Hund geboten. Die meisten sind für Hunde nicht geeignet. So kann z. B. bereits eine einmalige Aufnahme von einem für den Menschen
gewöhnlichen Schmerzmittel beim Hund schwere Magenschleimhautveränderungen verursachen.
Infektionskrankheiten:
Unter den Infektionskrankheiten haben die Virusinfektionen die größte Bedeutung. Harmlose und den Organismus lebensgefährlich
bedrohende Viren sind bekannt.
Die gefährlichsten Viren sind das Parvovirus und die Staupe. Der Verlauf dieser Infektionskrankheiten ist bei nicht geimpften Tieren heftig und führt innerhalb kürzester Zeit zu blutigem Erbrechen
und Durchfall. Der Allgemeinzustand der Patienten verschlechtert sich rapide. Trotz intensivmedizinischer Betreuung können diese Patienten nicht immer gerettet werden.
Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis):
Eine Pankreatitis kann die gesamte Bandbreite zwischen ganz milden Symptomen bis zu schweren lebensbedrohlichen Veränderungen
aufzeigen. Die Ursache dieser Erkrankung ist nicht völlig geklärt. Eine besondere Bedeutung spielt hier die Aktivierung von Verdauungsenzymen mit nachfolgender Selbstverdauung. Typisch ist ein akutes
Auftreten von Appetitlosigkeit, Erbrechen von Futter oder Galle, Durchfall und Bauchschmerzen. Je nach Verlauf ist eine intensive Behandlung notwendig. Nicht selten flammt die Erkrankung beim
gleichen Patienten immer wieder auf.
Dickdarmentzündung (Kolitis):
Obwohl es unlogisch scheint, dass eine Dickdarmentzündung mit dem Magen etwas zu tun haben kann, kommt es bei vielen betroffenen
Tieren neben dem Durchfall auch zum Erbrechen. Das hat vermutlich zwei Gründe: Der Dickdarm und der Magen werden durch den gleichen Nerv versorgt, und der Dickdarm liegt in der Bauchhöhle ganz nahe
am Magen.
Die klinischen Symptome sind typisch: Durchfall – häufig mit Schleim und oder frischem, hellem Blut, starker Kotdrang und Appetitlosigkeit. Trotz der heftigen Symptome ist diese Erkrankung
ungefährlich, da es zu keiner Dehydratation kommt.
Blutige Magendarmentzündung (hämorrhagische Gastritis):
Dies ist eine akute Erkrankung, bei der die Ursachen nach wie vor unklar sind. Am häufigsten sind kleine Hunderassen wie
Yorkshire-Terrier oder Chihuahua betroffen. Die Erkrankung verläuft sehr heftig und führt schnell zu enormer Austrocknung. Diese Erkrankung kann leicht mit einer akuten Pankreatitis verwechselt
werden.
Konservative Behandlung des Erbrechens: einfachste Maßnahmen ohne Operation
Akutes Erbrechen kann meistens konservativ behandelt werden. Kommen jedoch Lustlosigkeit, schlechter Appetit oder Durchfall dazu oder fallen Blutbeimengungen im Erbrochenen auf, sollte unbedingt ein
Tierarzt aufgesucht werden.
Die drei Schritte der konservativen Behandlung.
Erstens ist die Nahrungsaufnahme für mindestens 12–24 Stunden zu unterbinden. Meistens löst die Futteraufnahme, auch wenn das Tier hungrig ist, nur weiteren Brechreiz aus. Diese so genannte Nahrungskarenz gibt dem Körper die Möglichkeit, den gereizten Magen-Darm-Trakt zu beruhigen. Wasser muss dem Hund immer zur Verfügung stehen, auch wenn das Trinken ebenfalls Brechreiz auslöst.
Als zweites wird der Einsatz von Medikamenten nötig, falls die Nahrungskarenz den Brechreiz nicht beruhigen kann. Dem Tierarzt steht
eine breite Palette von Medikamenten gegen Erbrechen zur Verfügung. Die meisten für den Menschen gebräuchlichen Mittel können hier nicht ohne weiteres beim Hund eingesetzt
werden.
Im dritten Schritt kann der Patient wieder angefüttert werden, sobald der Brechreiz abnimmt. Es lohnt sich, vorerst auf die übliche
Nahrung zu verzichten und vorübergehend selber zu kochen. Übliche Empfehlungen sind Reis, Teigwaren oder pürierte Kartoffeln kombiniert mit Hüttenkäse und Geflügelfleisch. Auf Fett sollte
vorerst verzichtet werden.
Wichtig sind kleine Mahlzeiten, um den Magen nicht zu überfordern. Wird die hausgemachte Kost gut vertragen, kann auf die gewohnte
Nahrung umgestellt werden.
Dauert der Brechreiz an ist ein Besuch beim Tierarzt empfehlenswert.
Mögliche Komplikationen des Erbrechens
1. Verlust von Flüssigkeit = Austrocknung (Dehydratation)
Die verlorene Flüssigkeitsmenge kann beträchtlich sein, insbesondere dann, wenn das Erbrechen andauert oder dabei große Mengen von
Mageninhalt erbrochen werden. Da die betroffenen Tiere meistens nicht in der Lage sind zu trinken, besteht die Gefahr der Austrocknung des Körpers. Die Nieren alleine sind über längere Zeit nicht in
der Lage, die andauernden Verluste zu kompensieren. Kommt es zusätzlich zu weiterem Flüssigkeitsverlust, z. B. durch gleichzeitigen Durchfall oder durch eingeschränkte Nierenfunktion (die Flüssigkeit
kann nicht zurückbehalten werden), kann dies in kurzer Zeit zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen.
Der Magensaft ist bekanntlich, chemisch gesehen, sauer: der pH-Wert liegt weit unter dem neutralen Wert von 7. Geht über längere
Zeit ungewöhnlich viel saurer Magensaft verloren, kommt es zur Verschiebung des pH-Wertes im ganzen Körper. Ebenso verliert der Körper insbesondere die Elektrolyte Kalium und Chlorid. Die Folgen sind
schwerwiegende Störungen der Nerven und Muskelzellen.
2. Einatmen von Erbrochenem
Dies ist eine eher seltene, aber gefährliche Komplikation. Dabei gelangt entweder Flüssigkeit oder Nahrung in die Luftröhre und die
Lunge. Normalerweise schützt der Kehlkopf davor, dass Futter in die Luftröhre gelangen kann. Die typischen Symptome sind: Husten, Apathie, Atemnot und Fieber. Dieser Zustand ist
lebensgefährlich.
Wann ist Erbrechen gefährlich?
Wie bereits erläutert, dient das Erbrechen eigentlich einem guten Zweck, nämlich dem Schutz des Körpers gegen schädliche Einflüsse von außen. Die eigentliche Bedeutung des Erbrechens liegt aber zweifelsfrei an den vielen möglichen, zugrundeliegenden Ursachen dafür. Andauerndes Erbrechen und Erbrechen, das sich mit anderen krankhaften Symptomen verbindet oder Erbrechen, welches zur zunehmenden Verschlechterung des Allgemeinzustandes führt, kann schwerwiegende Folgen für den Patienten haben.
Es gilt also: Ist das Allgemeinbefinden nicht beeinträchtigt und legt sich das Erbrechen innerhalb von weniger als 24
Stunden, kann der Hund durchaus konservativ vom Hundebesitzer selbst behandelt werden. Treten aber andere Beschwerden wie Blutbeimengungen, Durchfall, Fieber, Schwäche oder Atemnot auf, oder
verschlechtert sich der Allgemeinzustand des Patienten zunehmend, sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden.
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