Vom ÖKV/FCI zum AÖRC/RVÖ
Aus gegebenen Anlässen haben wir .......
NEWS:
21.03.2023
Neu in meiner Sammlung:
The Rottweiler Standard
Gerard O’Shea - Erscheinungsdatum: 2022/08/15
Unsere Deckrüden
"Diesel"
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Bei Interesse an einer Bedeckung geben wir Ihnen gerne Auskunft.
" Deckrüde"
"Aragon zur schwarzen Madonna" steht gesunden Hündinnen mit Ahnentafel und
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Rottweiler zur schwarzen Madonna
Letztes Update:
21.03.2023
Ohrenentzündungen beim Hund.
Ohrenentzündungen treten bei Hunden häufig auf. Die Erkrankung hat sehr unterschiedliche Ursachen und auch dementsprechend vielfältige Verlaufsformen. Obwohl ihre einfachen Formen häufig der grundsätzlichen Selbstbehandlung zugänglich sind, ist ein Tierarztbesuch meist unerlässlich. Hintergrund für den Tierarztbesuch ist unter anderem auch, den Zustand des Mittelohrs und Trommelfells zu überprüfen, um Komplikationen zu vermeiden. Auch ist der Leidensdruck des betroffenen Tieres sehr groß.
Selbst eine einfache, zunächst komplikationslos erscheinende Ohrenentzündung ist niemals eine Bagatellerkrankung und fordert vom Tierhalter unbedingte Aufmerksamkeit.
Was ist eine Ohrenentzündung?
Das Hundeohr teilt sich anatomisch in drei verschiedene Bereiche auf:
Das Ohr besteht aus dem äußerem Ohr, dem Mittelohr und dem Innenohr.
Man unterscheidet das äußere Ohr, das zunächst einen senkrechten Verlauf hat und dann fast waagerecht auf das Trommelfell zuläuft sowie das Mittelohr, das sich hinter dem Trommelfell anschließt.
Schließlich findet sich hinter dem Mittelohr das Innenohr mit dem sogenannten Labyrinth, einem Hohlorgan. Das äußere Ohr ist mit Haut ausgekleidet, auf dessen Oberfläche sich Talg- und Schweißdrüsen
befinden. Das Mittelohr beherbergt die Paukenhöhle mit Gehörknöchelchen und Knochenblase. Der waagerechte Gehörgang grenzt direkt an den Gesichtsnerv an.
Anatomie eines Hundeohres
Otitis externa: Im Vergleich zu einem gesunden Ohr (links) kommt es bei einer Otitis externa (rechts) zur Rötung des äußeren Gehörgangs und der Ohrmuschel, zur Bildung von krustigen, schmierigen oder eitrigen Belägen und zu einer verstärkten Zerumenbildung.
1: Ohrmuschel (Pinna), 2: Vertikaler Anteil des äußeren Gehörgangs, 3: Horizontaler Anteil des äußeren Gehörgangs, 4: Trommelfell, 5: Mittelohr, 6: Tuba auditiva, 7: Cochlea (Schnecke), 8: Gehörknöchelchen
Eine Entzündung des äußeren Ohres ist besonders häufig:
Erkrankungen und Entzündungen können alle Teile des Ohres betreffen. Besonders verbreitet ist die Entzündung des äußeren Ohres, die sogenannte Otitis externa. Meistens ist sie gemeint, wenn von einer Ohrenentzündung des Hundes die Rede ist. Eine Ohrenentzündung kann aber auch eine Otitis media - eine Mittelohrentzündung - sein, beziehungsweise eine Kombination aus verschiedenen Entzündungslokalisationen. Auch kommen Übergriffe von Entzündungsprozessen auf das Innenohr vor, die eine Otitis interna auslösen. Je weiter Entzündungsvorgänge in das Innere des Ohres vordringen, desto schwerwiegender können ihre Verläufe sein und desto gefährdeter sind umgebende Körperstrukturen wie etwa angrenzende Nervenstränge.
Bevor das Ohr gereinigt und behandelt wird, sollte eine Probe für die mikroskopische und zytologische Untersuchung genommen werden.
Das Ohrsekret allein kann schon einen Hinweis auf die Art der Infektion geben:
Ohrenentzündungen (Otitis)
Die Ohrenentzündung des Hundes ist einer der Hauptgründe für einen Tierarztbesuch. Je nach Ort und Ursache der Entzündung unterscheidet man verschiedene Formen einer Otitis: Alle Otitis-Formen können sowohl einzeln als auch in Verbindung auftreten.
Otitis externa - Entzündung des äußeren Ohres.
Die Otitis externa stellt die mit Abstand häufigste Ohrenentzündung bei Hunden dar. Es können verschiedene Formen und Auslöser unterschieden werden: klassische Infektionen, Allergien, Fremdkörper, Polypen und Milben sind die häufigsten Auslöser die gefunden werden können.
Milben - Otitis externa parasitaria
Die klassische Ohrmilbeninfektion (Otodectes cynotis) ist beim Hund auch oft anzutreffen. Die kleinen, mit Lupenvergrößerung
sichtbaren Milben bewirken einen starken Juckreiz. Schwarze, borkige Ablagerungen im äußeren Ohr kennzeichnen eine starke Milbenbesiedlung. Kontrovers diskutiert wird die Ursache einer solchen
„Überpopulation“ an Milben: eine chronische Reizung des Ohres durch Allergien oder subklinische Entzündungen könnten den Befall mit Ohrmilben begünstigen (Ähnlich wie eine Hautentzündung auch das
Wachstum von Demodex-Milben begünstigt).
Fremdkörper - Otitis externa traumatica
Der klassische beim Hund vorkommende Fremdkörper ist eine Getreidegranne. Diese kleinen und sehr scharfen Objekte können sich
innerhalb des Gehörgangs verhaken und so einer zu oberflächlichen Untersuchung des äußeren Gehörgangs entgehen. Entlang des Fremdkörpers bildet sich stets eine eitrige Entzündung aus. Auch eine
Penetration des Trommelfells durch einen Fremdkörper ist möglich, wird aber selten gesehen.
Durch die entstehende Entzündung und Schwellung ist ein Fremdkörper bei der ersten Vorstellung des Tieres bein Tierarzt häufig nicht mehr sichtbar, insbesondere wenn diese Vorstellung erst nach
einigen Tagen erfolgt. Die antibiotische und abschwellende Therapie führt auch hier zu einem kurzfristigen Erfolg, wenn der Fremdkörper jedoch nicht entfernt wird kommt es zu einer erneuten
Entzündung. Aus diesem Grund sollten die bei eitrigen Ohrenentzündungen vereinbarten Kontrolltermine auch bei einer Besserung wahrgenommen werden.
Tumore und Polypen
Vor allem bei jungen und mittelalten Hunden werden gutartige Polypen in den Gehörgängen gefunden. Diese Polypen sind meistens
gestielte Auswüchse der Schleimhaut, welche sich durch einen einfachen Eingriff sehr gut entfernen lassen und nur selten rezidivieren.
Ausgelöst werden kann ein Polypenwachstum auch durch Virusinfekte, deshalb erscheint das Vorkommen bei freilaufenden Katzen höher zu sein. Chronische Infektionen oder Ohrmilben scheinen sowohl das
Vorkommen von gutartigen Polypen als auch Tumoren zu begünstigen. Ein Polyp kann die normale Selbstreinigung des Ohres blockieren und so zu Entzündungen führen. Wird dies beobachtet muss eine
Entfernung des Polypen vorgenommen werden.
Die im oder am Ohr vorkommenden Tumore sind meistens bösartiger Natur und werden fast ausschließlich bei älteren Hunden gefunden. Zur besseren Einstufung und Bewertung können Biopsien entnommen werden, wenn ein chirurgischer Eingriff möglich erscheint ist dieser meistens die bessere Wahl.
Otitis externa purulenta
Die eitrige Ohrenentzündung von Hund ist noch vor dem Ohrmilbenbefall die häufigste Ohrenerkrankung beim Hund. Noch vor zwanzig
Jahren war in der Tierärzteschaft die Lehrmeinung verbreitet, dass eitrige Ohrenentzündungen eine primär bakterielle Erkrankung sind und eine einmalige antibiotische Therapie ausreichen würde.
Mittlerweile hat sich die wissenschaftliche Lehre dahingehend verschoben, dass eitrige Ohrenentzündungen eine andere Grundursache haben. Diese Ursachen, am häufigsten Allergien bzw.
Futtermittelunverträglichkeiten aber auch Autoimmunerkrankungen, hormonelle Störungen oder Mischinfektionen, müssen identifiziert und unter Kontrolle gebracht werden, um ein Wiederaufflammen von
Entzündungen zu vermeiden.
allergische Otitis:
Leider ist die allergische Otitis die häufigste Ursache einer Ohrenentzündung beim Hund. Insbesondere bei jungen Tieren muss deshalb jede Otitis ernst genommen und im Besten fall gründlich
dokumentiert werden: eventuell lassen sich so besondere Ereignisse in Verbindung mit der Ohrenentzündung bringen (z.B. Futterwechsel, Urlaube, Pollenzeit). Wird ein Auslöser gefunden oder vermutet
gilt es diesen für die Zukunft zu vermeiden. Ist dies nicht möglich können allergiehemmende oder immunsuppressive Medikamente eingesetzt werden (u.a. Antihistaminika, Corticoide,
Ciclosporin)
autoimmun-assoziierte Otitis:
Sowohl bei Hunden als auch Katzen kann eine Otitis ebenfalls im Zusammenhang mit einer Autoimmunerkrankung (Pemphigus foliaceus oder vulgaris, Lupus erythematodes, juvenile Pyodermie) entstehen.
Während die ersten Symptome (Rötung, Juckreiz) häufig übersehen werden kommt es schnell zu Sekundärinfektionen mit verschiedenen Bakterientypen. So wird die Grundursache häufig überlagert. Bei einer
vermuteten Autoimmunen Herkunft der Erkrankung sollte stets eine genaue Untersuchung erfolgen, welche Blutuntersuchungen (Antikörper-Nachweise) und eine Hautbiopsie umfasst. Die Therapie besteht in
lokaler und meist systemischer Immunsuppression und Antibiose gegen beteiligte Bakterien.
hormonell:
Hormonelle Ursachen für Ohrenentzündungen sind vor allem beim Hund zu finden. Hierzu zählen vor allem eine Überproduktion von Cortisol (Cushing-Syndrom), ein Mangel an Schilddrüsenhormonen
(Hypothyreose), eine Überproduktion von Vitamin D (Hyperparathyreoidismus) oder Zink-abhängige Hauterkrankungen (Zink-responsive Dermatopathie).
Für alle Ursachen gilt, dass eine Beteiligung des Ohres nur in den seltensten Fällen das erste Symptom darstellt. Liegt also eine Ohrenentzündung in Begleitung mit anderen Haut- oder Organproblemen
vor, sollte immer eine hormonelle Ursache in Betracht gezogen werden.
Nahezu alle Hormonstörungen (Endokrinopathien) lassen sich mittels Blutuntersuchungen und Funktionstests nachweisen und entsprechend medikamentös behandeln.
infektiös:
Infektionserreger können bei jeder Otitis nachgewiesen werden. Generell können im Ohr vor allem Bakterien und Pilze, in selteneren Fällen aber auch Viren (Pocken (Orthopoxvirus bovis),Staupe (Canines
Distemper Virus) beim Hund und Algen (Prothoteken) können in sehr seltenen Fällen beteiligt sein.
Da die Selbstreinigung und -heilung des Ohres aber in aller Regel ausgezeichnet ist, bedarf es meistens einer Grundursache (Allergie, Unverträglichkeit, Verletzung, Autoimmun- oder Hormon Erkrankung)
bevor eine Infektion entsteht. Bei den in einer Ohrentzündung vorkommenden Bakterien dominieren sogenannte „fakultativ pathogene“ Keime, also Bakterien welche auch in einem gesunden Ohrmilieu
vorkommen. Fast die Hälfte aller nachgewiesenen Keime sind Staphylokokken, gefolgt von Streptokokken, Pseudomonaden, Proteus-Arten und Enterokokken. Die im Ohr vorkommenden Pilzarten werden von
Malassezia pachydermatitis dominiert. Bei fast der Hälfte aller Infektionen im Ohr können sowohl Bakterien als auch Pilze nachgewiesen werden.
Eine effektivere Diagnostik lässt sich schnell mit einer Zytologie und einer bakteriologischen Untersuchung erreichen. Meistens ist eine Therapie mit antibiotischen und antimykotischen Ohrentropfen
ausreichend. Stets sollte jedoch auch nach einer Grundursache gefahndet werden.
CaniMove immune (ehemals EPA70) mit verbesserter Rezeptur kann helfen den Immunstatus im Ohr zu verbessern und zeichnet sich durch eine immunmodulierende Wirkung aus. Aus diesem Grund ist eine therapiebegleitende Fütterung von CaniMove immune bei Ohrenentzündungen stets hilfreich.
Otitis media - Mittelohrentzündungen
Mittelohrentzündungen sind bei unseren Haustieren seltener als beim Menschen. Infektionen des Mittelohres entstehen meistens als
Folge von Außenohrentzündungen (Otitis externa), welche unzureichend behandelt wurden. Sobald das Trommelfell - die Grenze zwischen Außenohr und Mittelohr - perforiert ist, können Bakterien und Pilze
ins Mittelohr eindringen.
Die konservative Therapie besteht genau wie bei einer Otitis interna in einer mehrwöchigen Antibiotikagabe sowohl lokal ins Ohr als auch in Tabletten oder Spritzenform. Vorher sollte ein Antibiogramm
erstellt werden. Stets muss auch die Grundursache, meist eine chronische Außenohrentzündung, mit therapiert werden. Manchmal ist ein chirurgischer Eingriff nötig. Da im Bereich des Mittelohres
mehrere Nerven für die Augenmuskulatur verlaufen kann eine Otitis media ein Horner-Syndrom (Kleine Pupille, Lidschluss) zur Folge haben. Stets muss auch die Grundursache, meist eine chronische
Außenohrentzündung, mit therapiert werden. Hochdosiertes CaniMove immune kann insbesondere bei chronischen Entzündungen die Therapie effektiv
unterstützen.
Otitis interna - Entzündung des Innenohres
Die Entzündung des Innenohres ist bei Hund und Katze eine relativ seltene Erkrankung. Das Innenohr beherbergt unter anderem das
Gleichgewichtsorgan. Eine Erkrankung führt somit häufig zu motorischen Störungen, Kopfschiefhaltung und einem Augenzittern (Nystagmus). Auch Taubheit ist häufig Folge einer Innenohrentzündung, lässt
sich aber vor allem bei einseitiger Ausprägung nur schwierig diagnostizieren. Meist geht eine Innenohrentzündung vom Mittelohr aus, ist also eine direkte Folge einer Otitis media. Die konservative
Therapie besteht wie bei einer Otitis media aus einer mehrwöchigen Antibiotikagabe sowohl lokal ins Ohr als auch in Tabletten- oder Spritzenform. Vorher sollte ein Antibiogramm erstellt werden. Stets
muss auch die Grundursache, meist eine chronische Außenohrentzündung, mit therapiert werden. Manchmal ist ein chirurgischer Eingriff nötig.
Hochdosiertes CaniMove immune kann insbesondere bei chronischen Entzündungen die Therapie effektiv unterstützen.
Die Ursachen für Ohrenentzündung:
In der Tierheilkunde wird die Ohrenentzündung als eine Faktorenkrankheit angesehen. Faktorenerkrankungen lassen sich regelmäßig nicht einer fest umrissenen Ursache zuordnen, sondern werden durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren begünstigt und dann durch ein primäres Ereignis ausgelöst. Als Faktoren kommen prädisponierende (Veranlagung), primäre (auslösend ursächliche) und perpetuierende (aufrechterhaltende) Faktoren in Betracht.
Prädisponierende Faktoren bei bestimmten Rassen durch Veranlagung:
Verschiedene Rassen haben eine Veranlagung für Entzündungen insbesondere des äußeren Ohres.
Das betrifft unter anderem folgende Rassen:
Als weitere prädisponierende Faktoren außerhalb der Hunderassen-Anatomie kommen hohe Luftfeuchtigkeit, Wasser im Ohr nach dem Schwimmen, falsche Pflege und Reinigung des Ohres (zum Beispiel der Einsatz von austrocknenden Ohrenreinigern, Wattestäbchen sowie das Herauszupfen von einzelnen Haaren) in Betracht.
Primäre Faktoren wie Allergien oder Fremdkörper:
Als primäre, also auslösende ursächliche Faktoren kommen in Betracht:
Entzündungsvorgänge auch nach Beseitigung primärer Faktoren:
Aufrechterhalten werden Entzündungsprozesse auch nach Beseitigung des Primärfaktors durch folgende
Faktoren:
Die Auswahl dieser Ursachenforschung zeigt bereits auf, dass Ohrenentzündungen bei Hunden komplexe Krankheitszustände darstellen.
Symptome einer Ohrenentzündung:
Ohrenentzündungen können dem aufmerksamen Hundehalter kaum entgehen.
Der Hund wird sich massiv bemerkbar machen.
Berührungsempfindlichkeit, Kopfkratzen und Ohrenschmerzen:
Die Tiere kratzen sich ständig an den Ohren, scheuern mit dem Ohr über den Boden oder schütteln anhaltend den Kopf, beziehungsweise halten ihn schief. Sie können sensibel auf Berührungen am Kopf reagieren, werden also im eigentlichen Sinne des Wortes kopfscheu. Das entzündete Ohr kann schmerzen. Die Haut im äußeren Gehörgang kann schuppen. Viele betroffene Hunde zeigen Unruhe, laufen dauernd auf und ab, kommen auch zum Schlafen kaum zur Ruhe, wirken wesensfremd und fast närrisch. Manche Hunde werden aggressiv. Es können Appetitlosigkeit, Fieber und im fortgeschrittenen Stadium Mattigkeit und Abgeschlagenheit auftreten.
Rötungen, Schwellungen und Sekretabsonderung:
In schweren Fällen wird der Gesichtsnerv in Mitleidenschaft gezogen. Die eine Seite des Gesichts kann dann herabhängen, das Auge kann tränen und eine Art Lähmung auf der betroffenen Seite auftreten. Das Ohr ist bei Ohrenentzündungen meist rot und unter Umständen geschwollen. Oft wird ein schlecht riechendes Sekret abgesondert. Letzteres kann blutig-krümelig, fast schwarz, sehr feucht oder trocken sowie gelblich-eitrig sein. Ist das Mittelohr auch betroffen, zeigt das Tier Schmerzen beim Kauen und Gähnen. Der Hörsinn kann eingeschränkt sein. Schreitet die Erkrankung in die Tiefe und ergreift das Mittelohr, kann der Gesichtsnerv geschädigt werden (eine Wange hängt schief und Speichel läuft einseitig aus dem Maul). Das postganglionäre Horner-Syndrom hat seinen Auslöser häufig im Mittelohr. Gleichgewichtsstörungen, Manegebewegungen und Kopfschiefhaltung deuten auf eine Erkrankung des Innenohrs hin.
Diagnose der Ohrenentzündung:
Die exakte Diagnose bei einer Ohrenentzündung erfasst nicht nur die genaue Feststellung der Entzündungsvorgänge. Vielmehr werden gute Tierärzte und Therapeuten Zeit und Mühe in die Erforschung der gesamten Faktoren investieren, die die Entzündung verursachen. Auch hat der Tierarzt geeignete Instrumente, um das Ohrinnere zu untersuchen. Der Untersuchung des Trommelfells kommt große Bedeutung zu. Eventuell bereits vorhandene Risse und Löcher erfordern möglicherwiese noch größere Behutsamkeit bei Spülungen und sonstigen Behandlungen des äußeren Ohrs.
Die Untersuchung:
Auch wenn ein hochgradiger Verdacht auf eine Ohrenentzündung besteht, muss eine gründliche
Allgemeinuntersuchung durchgeführt werden. Insbesondere muss der Kopf untersucht und auf seine Symmetrie beurteilt werden. Augen und Pupillenweite werden geprüft, die Lymphknoten palpiert und auch
ein Blick in den Rachen ist zur Beurteilung des Gesamtbildes vonnöten.
Zuerst untersucht man das weniger schmerzhafte Ohr und kontrolliert dann mit dem Otoskop das erkrankte Ohr. Häufig sind aber auch beide Ohren gleichermaßen erkrankt.
Manchmal ist das Ohr so schmerzhaft, dass die Tiere in Narkose gelegt werden müssen.
Die Diagnostik:
Verschiedene diagnostische Maßnahmen erleichtern uns zu einer schnellen Diagnose zu kommen und die richtigen Medikamente zur Behandlung zu bestimmen.
Zytologische Untersuchung:
Diese Untersuchung ist grundsätzlich bei jedem abnormen Gehörgangsekret angesagt, da sie sehr einfach ausführbar ist und zu
schnellen Ergebnissen führt.
Wir machen in unserer Praxis sofort einen Ausstrich mit einer Schnellfärbung und schauen uns dann das Ohrsekret unter dem Mikroskop an. Milben, Bakterien, Leukozyten (Entzündungszellen) und
Malassezia lassen sich so sofort bestimmen.
Bakteriologische und Mykologische Untersuchung:
Bei schwerwiegenderen Entzündungen ist das Anlegen einer Kultur vonnöten.
Hier werden die Bakterien auf einer bestimmten Nährplatte zum Wachsen angeregt. Diese Untersuchung hat den Vorteil, dass wir nicht nur die Keime differenzieren können, sondern wir können auch
mithilfe des Antibiogramms gleich herausfinden, welches Antibiotika gegen diese Keime wirkt.
Diese Untersuchung dauert aber einige Tage.
Röntgendiagnostik:
Eine Röntgenuntersuchung wird immer dann angefertigt, wenn begründeter Verdacht auf eine komplizierte chronische Otitis externa
(äußere Ohrentzündung) oder Otitis media (Mittelohrentzündung) besteht.
Hier lassen sich gut Verschattungen der Bulla tympanica und auch Knochenveränderungen, wie sie bei einer Mittelohrentzündung auftreten können, erkennen.
Weiterführende Spezielle Diagnostik:
Computertomographie (CT) und Kernspintomographie (MRT) wie auch die Untersuchung mit den Endoskop sind sehr aussagekräftige
Untersuchungen, die aber nur in Narkose durchgeführt werden können und werden gewählt, wenn wir mit den anderen Untersuchungsmethoden zu keiner Aussage gelangen.
Häufig lassen sich Gehörgang und Trommelfell erst nach einer gründlichen Reinigung untersuchen. Die
Gehörgänge sind oft mit Ohrenschmalz und Entzündungssekret so verstopft, dass man das Trommelfell gar nicht sehen kann. Das Trommelfell muss immer betrachtet werden, da es wichtig ist für die
Instillation von Medikamenten ins Ohr, ob das Trommelfell intakt ist.
Auch hierzu legen wir unsere Patienten in Narkose.
Ist der Gehörgang sehr verschmutzt, muss er auch immer gründlich gereinigt werden. Ansonsten kommen
die Medikamente gar nicht an die feine Auskleidung der Gehörgänge und erreicht das Medikament nicht die entzündeten Bereiche des Ohres, bleiben sie völlig wirkungslos.
Nur leicht verschmutzte Ohren werden zunächst mit Substanzen behandelt, die den Ohrenschmalz auflösen und dann mit Mitteln, die antimikrobiel wirken und die Entzündung abklingen lassen.
Ohrstäbchen dürfen nur zur Reinigung der Ohrmuschel angewandt werden, da ansonsten Ohrpfröpfe entstehen oder Fremdkörper in die Tiefe geschoben werden, das würde die Situation nur
verschlechtern.
Die Behandlung der Ohrenentzündung bei Hunden.
Zunächst wird eine Behandlung darauf ausgerichtet sein, die primäre auslösende Ursache zu bekämpfen. Man wird also Parasiten, Bakterien, Viren oder Pilze angreifen, gegebenenfalls Fremdkörper aus dem Ohr entfernen und symptomatisch den Juckreiz lindern.
Wattstäbchen und reizende Präparate sind tabu.
Oft geht es auch darum, dem Tierhalter Grundsätze der richtigen Reinigung und Pflege des empfindlichen äußeren Ohres zu vermitteln: Tabu ist das Einführen von Wattestäbchen und ähnlichen Instrumenten in den Gehörgang. Auch sind alkoholische Lösungen und reizende Spülungen sowie Lotionen keine geeigneten Pflegemittel für das Hundeohr.
Geeignet sind medizinische Spüllösungen.
Medizinische Spüllösungen sollten eine angenehme körperwarme Temperatur aufweisen, bevor sie ins Hundeohr gelangen. Ist die Flüssigkeit zu kalt, war es unter Umständen das letzte Mal, dass der Hund eine solche Behandlung zugelassen hat. Meist werden die Spülungen so angewendet, dass man sie in das Ohr laufen lässt, dann tüchtig die Ohrmuschel massiert und letztendlich den Hund die Flüssigkeit wieder selbst ausschütteln lässt. Auf diese Weise lassen sich hartnäckige Verkrustungen und Schmutz aus dem Ohr herausspülen, ohne im Ohr zu hantieren. Letzteres hat der Hundehalter strikt zu unterlassen.
Ohrenentzündungen sind sehr häufig auf Nierenprobleme zurück zuführen. Die Niere als Filterorgan "verstopft" und kann ihrer Aufgabe, Giftstoffe zu filtern, nicht mehr nachkommen.
Schulmedizinische Behandlung durch den Tierarzt.
Der Tierarzt wird mit verschiedenen Ohrspülungen und auch Tabletten die Ohrenentzündung behandeln,
je nachdem, welcher Primärfaktor im Mittelpunkt steht. Bei der Otitis externa steht oft zunächst eine gründliche Reinigung des Ohres am Anfang der Behandlung. Bakterien spielen fast immer eine Rolle,
besonders auch, wenn der Hund die Ohren wund gekratzt hat. Oft sind daher zusätzlich Antibiotika angezeigt.
Ohrenentzündungen können sehr langwierige Prozesse sein, auch dann, wenn etwa noch länger nach der eigentlichen Ursache wie etwa einer systemischen Erkrankung gesucht werden muss. Oft wird man sich
am Anfang zunächst auf eine reine Symptombehandlung beschränken und hoffen, dass eine Heilung eintritt. Auch die häufige Milbenbesiedlung der Hundeohren ist oft ein Leiden, das bei der Behandlung
Geduld und Konsequenz erfordert. Zunächst geht es auch darum, den Leidensdruck des Tieres zu mildern, also Juckreiz und Schmerz möglichst umgehend abzuhelfen.
Operation - wann wird sie notwendig?
Operative Eingriffe können unter anderem notwendig werden, wenn größere oder tiefsitzende Fremdkörper entfernt werden müssen oder man es mit Tumoren sowie Wucherungen zu tun hat. Die Regel ist ein chirurgischer Eingriff aber gerade bei der typischen Otitis externa nicht. Zuweilen muss das Trommelfell geöffnet werden, um Eiter bei einer Mittelohrentzündung abfließen zu lassen.
Symptomatische Homöopathie.
Die symptomatische Homöopathie kann ergänzend zur Behandlung beim Tierarzt eingesetzt werden.
Bewährt haben sich folgende Mittel in der Akutdosierung - 1 Tablette oder 5 Globuli am Anfang bis zu einmal stündlich - bis zum Eintritt einer Besserung:
Geeignete Komplexmittel sind:
Die unbehandelte Ohrenentzündung und ihre Folgen.
Ohrenentzündungen stellen für die Tiere eine wahre Tortur dar. Viele Hunde können den Juckreiz und die Schmerzen kaum ertragen. Es drohen Wesensveränderungen. Viele Hunde verletzen sich durch das intensive Kratzen schwer. Unbehandelte Entzündungen in diesem Bereich können sich immer weiter in die inneren Ohrbereiche vorarbeiten und bleibende Schäden hinterlassen. Es droht der Verlust des Hörvermögens. Auch Hirnhautentzündungen und lebensbedrohende Zustände sind bei bakteriellen Entzündungsvorgängen am Kopf nicht auszuschließen. Der Hundehalter sollte auch daran denken, frühzeitig den Tierarzt aufzusuchen. Je früher behandelt wird, desto größer ist die Chance einer vollständigen und zügigen Ausheilung.
Vorbeugung einer Ohrenentzündung.
Allergene sollten gemieden werden. Bei anatomisch belasteten Hunden kann es sinnvoll sein, die Ohren wie oben beschrieben regelmäßig mit geeigneten Spüllösungen zu reinigen. Diese halten ein saures Milieu im Ohr aufrecht und vermindern die Möglichkeit für Infektionen und Milbenbesiedlungen.
Unsere Seiten dienen lediglich Ihrer Information und ersetzen nicht die Diagnose und Behandlung durch den Tierarzt.
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