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21.03.2023
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The Rottweiler Standard
Gerard O’Shea - Erscheinungsdatum: 2022/08/15
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" Deckrüde"
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Rottweiler zur schwarzen Madonna
Letztes Update:
21.03.2023
Osteochondrosis dissecans - (OCD)
Osteochondrosis dissecans (OCD) ist eine Erkrankung am Bewegungsapparat des Hundes. Osteochondrosis heißt auf Deutsch übersetzt Knochen-Knorpel Erkrankung.
Einleitung und Entstehung
Um die Entstehung von OCD zu verstehen, muss man zuerst wissen, wie ein Knochen wächst. Der Knochen wächst beim Jungtier sowohl in
den Wachstumsfugen, als auch im Bereich der Gelenksflächen. In den Wachstumsfugen und an den Gelenksflächen entstehen Knorpelzellen durch Zellteilung. Diese werden im Verlauf der Entwicklung in
Knochenzellen umgewandelt.
OCD im Bereich der Gelenksflächen entsteht so, dass sich die Knorpelzellen sehr schnell teilen und der Verknöcherungsvorgang zu langsam fortschreitet. Der Gelenksknorpel wird dadurch sehr dick. Weil Knorpel keine Blutgefäße enthält, wird er von der Gelenksschmiere her mit Nährstoffen versorgt. Bei einem sehr dicken Gelenksknorpel werden die Knorpelzellen, welche am weitesten vom Gelenk entfernt liegen ungenügend mit Nährstoffen versorgt. Sie sterben ab. Der Gelenksknorpel ist dadurch nicht mehr fest mit dem darunterliegenden Knochen verbunden und löst sich vom Knochen ab. Zusätzlich entstehen Risse im Gelenksknorpel, durch welche Gelenksschmiere zwischen Knorpel und Knochen eindringen kann. Der Gelenksknorpel wird dadurch abgelöst. Die abgelöste Knorpelscheibe kann entweder am Ort bleiben, oder auch im Gelenk "wandern". Man spricht dann von einer Gelenksmaus. In jedem Fall werden Abbauprodukte der abgestorbenen Knorpelzellen freigesetzt und führen zu einer Entzündung mit Schmerzen im betroffenen Gelenk. Erst jetzt tritt eine Lahmheit auf. Wenn die Ursache der Erkrankung nicht behandelt wird, bleibt die Entzündung bestehen und wird chronisch. In der Folge entwickelt sich eine Arthrose, das heißt eine degenerative Gelenkserkrankung. Es kommt zu knöchernen Zubildungen in und ums Gelenk. Diese Veränderungen sind nicht mehr rückgängig zu machen, und es entsteht ein bleibender Schaden am Gelenk.
OCD im Bereich der Wachstumsfugen ist die andere Entwicklungsstörung im Rahmen des OCD Komplexes, die zu Problemen am Bewegungsapparat führen kann. Wie oben beschrieben, kann die Verknöcherung von Knorpelzellen auch in den Wachstumsfugen verzögert sein. Dies führt dazu, dass Knochen unterschiedlich schnell wachsen. Folge davon sind Entwicklungsstörungen von Gelenken, an denen die unterschiedlich wachsenden Knochen beteiligt sind. Es kommt zu ungleichmäßiger Belastung der Gelenke, zu einer Entzündung und als Folge davon zu Arthrose, das heißt zu Veränderungen im Gelenk, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Es können auch Wachstumsfugen von Knochenfortsätzen betroffen sein, die an der Bildung von Gelenken beteiligt sind. Diese Knochenfortsätze können am Knochen abbrechen und das Gelenk schädigen. Dies ist vor allem ein Problem im Ellenbogen. Man ordnet diese Erkrankung der Ellenbogendysplasie zu.
Symptome
Das häufigste Anzeichen einer OCD Erkrankung ist eine Lahmheit bei einem jungen Hund, die nach einigen Tagen Leinenzwang nicht
spontan verschwindet. Meist ist die Lahmheit zu Beginn relativ diskret, wird aber im Verlauf der Erkrankung immer stärker und kann dazu führen, dass die erkrankte Gliedmaße gar nicht mehr abgestellt
wird. Das erkrankte Bein wird oft nach außen rotiert und gleichzeitig an den Körper gedrückt. Häufig zeigt der Hund Abwehrbewegungen oder jammert, wenn das erkrankte Bein manipuliert wird, wie dies
etwa beim Pfotenreinigen durch den Besitzer geschieht. Ein weiteres Zeichen einer OCD Erkrankung kann sein, dass ein Gelenk anschwillt. Häufig ist die Schwellung weich, und kann eingedrückt werden,
ohne dass der Hund Schmerzen zeigt. Die Schwellung beruht darauf, dass es aufgrund der Entzündung zu einer vermehrten Produktion von Gelenksschmiere kommt. Dies ist von außen
sichtbar.
Diagnose
Damit der Grund für das Hinken eines jungen Hundes festgestellt werden kann, ist die Vorgeschichte der Lahmheit für den Tierarzt
unerlässlich. Anschließend erfolgt ein korrekt und sorgfältig durchgeführter Lahmheitsuntersuch. Wichtigstes Mittel für die Diagnose einer OCD ist der Röntgenuntersuch. Auf dem Röntgenbild kann der
Tierarzt Veränderungen in den Wachstumsfugen oder das Ablösen von Knorpelscheiben im Gelenk feststellen. Der Besitzer eines jungen Hundes sollte sich mit der Diagnose "Wachstumsstörung" nicht
zufrieden geben, ohne dass Röntgenbilder der betroffenen Gelenke gemacht worden sind.
Therapie
Bei einigen Formen von OCD kann auf eine Operation verzichtet werden. Wichtig für das Gelingen einer nicht operativen Behandlung ist
eine strenge Diät und strikter Leinenzwang. Der Einsatz von Schmerzmitteln ist umstritten. Einerseits führen Schmerzmittel und Entzündungshemmer zu einer Reduktion der Entzündung im Gelenk und zu
einer Verminderung der Schmerzen. Dies steigert das Wohlbefinden des Hundes. Andererseits ist ein komplett schmerzfreier Hund viel schwieriger ruhigzustellen. Die nicht operative Behandlung führt vor
allem bei Hunden zum Erfolg, die beim Erkennen der Erkrankung jünger als 6 Monate sind. Der Tierarzt kann aufgrund des Röntgenbilds entscheiden, ob ein nicht operativer Behandlungsversuch Sinn macht.
Der Verlauf der Erkrankung muss in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Wenn die Lahmheit nach ein bis zwei Monaten nicht verschwindet, ist ein chirurgischer Eingriff unumgänglich. Je nach Art
und Lokalisation der Erkrankung wählt der entsprechend ausgebildete Tierarzt die Methode, welche am ehesten ans Ziel führt. Ziel der Behandlung muss sein, dass der Hund wieder ein hundegerechtes
Leben führen kann und nicht zeitlebens Schmerzen haben muss. Die meisten Gelekserkrankungen werden immer noch operiert, indem das Gelenk eröffnet wird. Zuerst wird der Hund in Narkose gelegt, und das
zu eröffnende Gelenk wird so gereinigt, dass möglichst wenige Bakterien auf der Haut verbleiben. Anschließend wird das Gelenk vom steril eingekleideten Chirurgen eröffnet, ohne dass umliegende
Strukturen geschädigt oder verletzt werden. Die abgelösten Knochen- oder Knorpelstücke werden entfernt oder fixiert. Anschließend wird das Gelenk mit speziellen Fäden wieder geschlossen, und es
erfolgt eine angebrachte Nachbehandlung.
Diese Methode wird jetzt aber auch in der Veterinärmedizin teilweise durch die Arthroskopie abgelöst. Bei der Arthroskopie wird die Optik einer kleinen Kamera mit der Dicke einer Bleistiftmine ins Gelenk eingeführt. Mit der Kamera kann das Gelenk betrachtet werden. Über einen zweiten Kanal kann unter Sicht durch die Kamera mit geeigneten Instrumenten im Gelenk operiert werden. Abgelöste Knochen- oder Knorpelstücke können entfernt und kranker Gelenksknorpel kann von der Unterlage abgekratzt werden. Die Arthroskopie setzt aber viel Übung des Chirurgen voraus und ist längst nicht für alle Gelenksprobleme das Mittel der Wahl.
Prophylaxe
Weil die Erkrankung eine genetische Komponente hat und die Behandlung für das Tier mit Schmerzen und für den Besitzer mit
erheblichem finanziellem Aufwand verbunden ist, muss der Schwerpunkt auf die Früherkennung und Verhütung der Erkrankung gelegt werden. Zuchttiere, die selber an OCD erkranken oder deren Nachkommen
gehäuft OCD zeigen, müssen von der Zucht ausgeschlossen werden. Eine große Rolle bei der Entwicklung der Erkrankung spielen fehlerhafte Ernährung und übermäßige Belastung in der Hauptwachstumsphase
des Hundes. Diese hat er im Alter von drei bis zwölf Monaten. Zu viel oder qualitativ schlechtes Futter, das der körperlichen Entwicklung des Hundes nicht angepasst ist, kann eine Erkrankung
begünstigen. Auch die übermäßige Verabreichung von Vitaminen und Mineralstoffen, zum Beispiel von Kalzium, begünstigt das Entstehen einer OCD. Qualitativ gutes Fertigfutter ist in der Regel so
zusammengesetzt, dass auf Futterzusätze und Vitamine verzichtet werden kann. Wie die Ernährung spielt auch übermäßige Bewegung des Hundes in der Entwicklung von OCD eine Rolle. Nur ist diese
schwieriger zu messen. Ein vernünftiger Maßstab könnte sein, dass man Hunde während der Hauptwachstumsphase ihren eigenen Bewegungsdrang ausleben lässt, ohne sie zusätzlich zu motivieren oder gar zu
zwingen. Ein Spaziergang von einer halben Stunde ist die oberste Grenze für einen heranwachsenden Hund. Wenn ein junger Hund nach einigen Tagen Leinenzwang immer noch hinkt, muss er einem Tierarzt
gezeigt werden. Der Grund für die Lahmheit muss herausgefunden werden, damit es nicht zu einer irreversiblen Schädigung des Gelenks kommt.
Unsere Seiten dienen lediglich Ihrer Information und ersetzen nicht die Diagnose und Behandlung durch den Tierarzt.
Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen können sich mitunter Fehler in unsere Texte schleichen.