Homepage Übersetzung

Zuchtverbandswechsel

Vom ÖKV/FCI zum AÖRC/RVÖ
Aus gegebenen Anlässen haben wir
.......

NEWS:

21.03.2023

Neu in meiner Sammlung:

The Rottweiler Standard

Gerard O’Shea - Erscheinungsdatum: 2022/08/15

Unsere Deckrüden

 

Diesel von Hause Ritberger

 

"Diesel"

steht gesunden Hündinnen mit Ahnentafel und ausgewerteter HD/ED zum Decken zur Verfügung.
Bei Interesse an einer Bedeckung geben wir Ihnen gerne Auskunft.

" Deckrüde"

 

"Aragon zur schwarzen Madonna" steht gesunden Hündinnen mit Ahnentafel und

ausgewerteter HD/ED zum Decken zur Verfügung.


Bei Interesse an einer Bedeckung geben wir Ihnen gerne Auskunft.

Wir sind auch auf Facebook.

Dort sind immer die aktuellen News, Bilder, usw......

Immer auf dem neuersten Stand.

Rottweiler zur schwarzen Madonna

Letztes Update:

21.03.2023

 

Rüde oder Hündin?

Wie unterscheiden sich Hündinnen von Rüden?

 

Welche vermeintlichen Vor- und Nachteile beeinflussen das Zusammenleben?

Gerade Ersthundehalter stehen hier vor einer offensichtlich erstmal großen Entscheidung, ob Rüde oder Hündin, die im Nachhinein oft nur noch halb so wichtig erscheint.
Aber auch für bei der Anschaffung des lang herbei gesehnten Zweithundes oder eines passenden vierbeinigen Teampartners für Hundesport und andere Aktivitäten ist die Frage nach dem passenden Geschlecht für viele von uns durchaus relevant. Und wieder andere haben eine klare Präferenz (Team Rüde hier), ohne ihre Beweggründe so ganz klar benennen zu können.

Der offensichtliche Unterschied.

Die meisten von uns sind intuitiv recht treffsicher darin zu unterscheiden, ob man gerade einen Rüden oder eine Hündin vor sich hat. Zumindest innerhalb der eigenen Lieblingshunderassen.
Klar, ein massiger Körperbau oder ein ruppiger Schnauzbart an einer Hündin mögen einen in Einzelfällen irreleiten, aber grundlegend kann man den Unterschied auf den ersten Blick sehen, auch ohne dafür erst einen Blick unter den Hund riskieren zu müssen.

Es gibt ein paar Äußerlichkeiten, die die Wahl zwischen Rüde oder Hündin beeinflussen können:

  • Rüden sind oft durch Größe und Masse etwas imposanter gebaut als vergleichbare Hündinnen.
  • Das Rüdenfell ist stellenweise länger, so dass gerade langhaarige Rüden oft eine ausgeprägte mähnenartige Halskrause haben, die Hündinnen in dieser Ausprägung fehlt.
  • Der Rüdenkopf ist bei vielen Hunderassen deutlich bolleriger und massiver. Verbunden damit ist oft ein deutlich weniger weicher Ausdruck gegenüber einer Hündin.
  • Die äußeren Geschlechtsorgane sind natürlich sichtbar. Sprich: Beim kurzhaarigen Rüden baumeln ein Paar Kronjuwelen zwischen den Hinterbeinen und Familienfotos mit dem sitzenden Buben drauf muss man manchmal zensieren, bevor man sie an Oma schicken kann.
  • Ein Nachteil bei Rüden ist in meinen Augen tatsächlich die gelegentlich vorkommende Vorhautentzündung beim Rüden bzw. der oft chronische weißlich-gelbe Ausfluss. Dieses für den Rüden in der Regel harmlose Phänomen ist in der Tat nicht wirklich appetitlich.
  • Einige Erkrankungen sind natürlich geschlechtsspezifisch, so zum Beispiel Krebs an Hoden, Gebärmutter oder Gesäuge, Prostataprobleme oder Pyometra. Auch Harnwegsinfektionen scheinen bei Hündinnen häufiger vorzukommen.
  • Hündinnen scheinen häufiger übergewichtig zu sein. Bei Rüden steigt die Anzahl der fettleibigen Hunde aber nach einer Kastration ebenfalls an.
  • Die übertriebene Zucht auf Äußerlichkeiten in den letzten Jahrzehnten konzentriert sich mitunter auch sehr auf ein erwünscht deutlich unterscheidbares Geschlechtsgepräge zwischen Rüden und Hündinnen derselben Hunderasse. Oftmals sind die gewünschten Unterschiede mehr oder weniger deutlich im Rassestandard festgehalten.
  • Bei den meisten Hunderassen ist der Unterschied in der Optik von Rüden und Hündinnen nicht wirklich gravierend und eher eine Frage der persönlichen Vorliebe. Bei wieder anderen Hunderassen macht sich der geschlechtsspezifische Körperbau aber durchaus als Vor- bzw. Nachteil bemerkbar.
  • Gerade bei den ganz großen Hunderassen und Molossern kann der kleine Unterschied von 58 cm oder 70 cm Schulterhöhe (die derzeit erlaubten Spitzenmaße beim Berner Sennenhund) zwischen einer zierlichen Hündin oder einem stattlichen Rüden schon mal relevant für die Wahl des nächsten Automodells, den Wunsch nach einem Saugroboter oder die Kosten der Futterrationen werden.
  • Denn natürlich braucht ein gigantischer Rüde im Extremfall dann auch mehr Platz und Futter, sabbert und haart dafür aber mehr als eine zierliche Hündin.

Läufigkeit und Liebeskummer.

Hündinnen werden 1-2mal im Jahr läufig und prägen im Anschluss in einigen Fällen ausgeprägte Symptome einer Scheinträchtigkeit aus. Der damit verbundene Pflegeaufwand für den Halter und der Komfort für die Hündin ist allerdings individuell verschieden.
Stimmungsschwankungen sollen durch den weiblichen Zyklus bedingt ja schon mal vorkommen… Aber nicht jede Hündin leidet darunter.
Rüden hingegen reagieren mal mehr, mal weniger ausgeprägt auf läufige Hündinnen in der Umgebung: Liebeskummer, Pipi schlecken und obsessives Markieren stößt nicht bei allen Haltern auf Verständnis.

 

Übrigens: Es sind vornehmlich Rüden, die merklich auf Menstruation bei Frauen reagieren und in ihrer Jugend von dem durchaus peinlichen Verhalten abgehalten werden müssen fremden Menschen in den Schritt kriechen zu wollen. Im ersten Jahr mit Hund braucht man vor allem eins: Humor.


Aber: Kein Rüde verliert den Verstand, wenn er eine heiße Hündin wittert! Und neben dem individuell ausgeprägten „Sexualtrieb“ spielt hier vor allem die Erziehung eine Rolle.
Einzelne Hündinnen leiden während ihrer Scheinschwangerschaften. Einzelne Rüden steigern sich in Liebeskummer hinein.

 

Aber: Die meisten intakten Hunde leben ganz unproblematisch.

 

In meiner Erfahrung wird das Leben mit unkastrierten Hunden oft übertrieben dramatisch dargestellt. Denn es gibt hier einfach keine universelle Wahrheit. Wer Lust hat sich in die Beweggründe seines Vierbeiners hinein zu denken, sich der individuellen Erziehungsaufgabe zu stellen und in der Lage ist verantwortungsvoll zu handeln, kommt in der Regel mit beiden Geschlechtern gut klar.

Auch ein Punkt zum Überdenken: Eine Kastration ist beider Hündin dafür deutlich aufwändiger und auch teurer als beim Rüden. Man bedenke auch, dass es sich um eine Amputation der Geschlechtsorgane handelt, die nie nur aus ästhetischen Gründen geplant werden sollte!

Der liebestolle Rüde?

Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie sehr es als naturgegeben hingenommen wird, dass Rüden willenlose Sklaven ihrer Triebe sein sollen… Natürlich, wenn man mit einer Da-kann-man-halt-nix-machen-Einstellung an die Sache geht, nimmt man sich selbst natürlich praktischerweise aus der Verantwortung für das Verhalten seines Rüden.
Denn viele Jungrüden sind eigentlich gar nicht so oversexed wie ihre Halter behaupten, sondern völlig im normalen Rahmen (also sehr!) am anderen Geschlecht interessiert, jugendlich erregbar und begeisterungsfähig, schwer pubertär, ungestüm und noch nicht fertig erzogen.
Nicht zuletzt der Tierschutz preist eine Kastration oft als vorteilhaft für den die Lebensqualität des Hundes an (obwohl die Beweggründe hier ja eigentlich exklusiv bei der ja tatsächlich wichtigen Frage nach der ungewollten Vermehrung liegen).

Ob durch eine Kastration tatsächlich der junge Bursche oder der überforderte Halter von seinem Leiden erlöst werden, muss allerdings im Einzelfall jeder für sich selbst beantworten.
Problematisch scheint also vor allem, dass einige Ersthundehalter im ersten Lebensjahr mit ihrem pubertären Hundekind ohnehin schon schwer zu schaffen haben mit der Erziehung. Wenn der Jungrüde dann zugunsten fescher Hundemädels vollends das Interesse an seinen Menschen verliert, haben viele Halter die Faxen dicke.
Schlussendlich sind Duftmarken und die Motivation einer Hündin nachzustellen aber auch nur starke Ablenkungen. Und es ist absolut möglich den allermeisten Rüden beizubringen zu widerstehen und ansprechbar zu bleiben. Das ist für einen jungen Rüden eben ein bisschen schwieriger als für einen erwachsenen Hundemann, aber trotzdem machbar.

Im Hundesport ist es übrigens üblich, dass mit intakten Rüden und läufigen Hündinnen gemeinsam trainiert wird. Und das in der Praxis meist ganz ohne Problem und reine Übungssache! Sogar an den meisten Prüfungsveranstaltungen dürfen heiße Hündinnen teilnehmen.
Allerdings muss man natürlich ehrlicherweise dazu sagen, dass in praktisch allen Hundesportarten überdurchschnittlich häufig Hunderassen vorkommen, die sich von Natur aus leicht fokussieren und motivieren lassen. Und wer schon so weit ist Prüfungen mit seinem Hund anzustreben, hat in der Regel auch schon mehr Erfahrung mit Hundetraining und tut sich offensichtlich leichter damit seinem Rüden einen vernünftigen Umgang mit Verlockungen aller Art beizubringen als ein Ersthundehalter.

Pipi schlecken beim Rüden.

Rüden verkosten den Urin anderer Hunde tatsächlich oft sehr ausgiebig.
Denn durch Zähneklappern, Aufschäumen und Schmatzen sollen Pheromone und Duftmoleküle ans Gaumendach transportiert werden, wo der ohnehin schon phänomenale hündische Geruchssinn durch das Jacobsonsche Organ ergänzt wird.
Das mag man als Halter ekelhaft finden, gehört aber zum natürlichen Verhalten eines Rüden!
Denn viele Details, die Hündinnen nicht wirklich interessieren, scheinen für Rüden enorm wichtig. Man denke zum Beispiel die Bestimmung des idealen Zeitpunkts, um einer läufigen Hundedame in der Umgebung Avancen zu machen oder Werbebotschaften in eigener Sache zu platzieren.

Markierverhalten.

Das allseits bekannte Beinchen heben gilt als typisch rüdenhaftes Verhalten. Dabei gibt es erstaunlich viele Hündinnen, die ebenfalls mit erhobenem Beinchen urinieren oder scharren.
Vor allem kleinen Rüden wird gern ein gewisser Napoleon-Komplex unterstellt, bei dem durch übertriebenes Markierverhalten die kurze Beinlänge kompensiert werden soll.
Ein ausgeprägtes Interesse an Urinmarken sowie als aggressiv wahrgenommene Verhaltensweisen assoziieren viele Halter automatisch mit rüdenhaftem Verhalten. Vielfach werden Hündinnen, die das Beinchen heben oder bei anderen Hunden aufreiten, deshalb auch als Rüdinnen bezeichnet und von ihren Haltern als „dominant“ wahrgenommen.
Dabei wissen wir viel zu wenig, um das Verhalten korrekt interpretieren zu können. Und die schiere Anzahl der vermeintlichen „Rüdinnen“ legt nah, dass manche Verhaltensweisen vielleicht gar nicht so exklusiv männlich sind wie allseits angenommen.

Übrigens: Man muss nicht hinnehmen, dass Rüden alles anpullern wollen! es ist durchaus im Rahmen normaler Alltasgerziehung mit ein bisschen mehr Aufwand möglich einem Rüden beizubringen, dass fremder Leute Hauswand oder Sitzbänke im Wald als Pinkelstellen tabu sind.
Den Trend dazu gerade kleinen Rüden die Trainierbarkeit abzusprechen und zu Produkten wie einer Rüdenwindel zu greifen beobachte ich mit Sorge.
Aussagen von selbst ernannten Hundeexperten auf der Hundewiese, dass Markieren oder „drüber pieseln“ etwas mit Dominanzgehabe zu tun hätten oder gar unterbunden werden müssten, sollte man mit allergrößter Vorsicht genießen.

Die wenigen beobachtenden Studien zum Thema haben tatsächlich einige Unterschiede im Markierverhalten je nach Geschlecht, Kastrationsstatus, Bekanntheitsgrad zwischen den Hunden oder Sozialstatus gefunden. Allerdings ohne bislang eine gute Erklärung bieten zu können.
So neigen z.B. unkastrierte Rüden mit hohem Sozialstatus tatsächlich dazu häufiger zu markieren und dabei wohl bewusst über den Urin intakter Hündinnen drüber zu pinkeln. Womöglich, um Besitzansprüche geltend zu machen oder den Urin vor Konkurrenten zu verschleiern?

Das Alter, in dem ein Rüdenwelpe beginnt sein Beinchen zu heben, sagt übrigens wenig bis nichts über das spätere Temperament oder den aktuellen Entwicklungsstatus aus. Klar, spätestens bei Einsetzen der sexuellen Reife mit 6-9 Monaten beginnen Rüden das Bein zu heben und ganz offensichtlich zu markieren.
Es ist aber nicht ungewöhnlich, dass auch schon junge Rüdenwelpen beginnen das Beinchen heben, ohne deshalb die Weltherrschaft anzustreben!

Duftmarken sind keine reine Rüdendomäne! Auch Hündinnen und kastrierte Hunde beide Geschlechter interessieren sich ja ganz offensichtlich für „Pee-M@il“ und pieseln selbst bevorzugt in der Nähe fremder Urinspuren.
Hündinnen scheinen dabei allerdings schneller das Interesse an Markierverhalten bei paarweisen Begegnungen zu verlieren.
In meiner Erfahrung ändert sich das Interesse von Hündinnen an Duftmarken und ausgeprägtem Markierverhalten auch ganz deutlich mit dem Zyklus.
Vor und während der Läufigkeit finden intakte Hündinnen es sehr viel interessanter andere Duftmarken ausgiebig zu prüfen und eigene Pinkel-Botschaften zu hinterlassen.
Über das Markierverhalten und die damit verbundene chemische Kommunikation zwischen Hunden weiß man also erstaunlich wenig! Und das allzu verständlich, denn die Frage wer bei wem warum drüber pinkelt wird für uns Augentiere schnell kompliziert und schwer nachvollziehbar.

Druckversion | Sitemap
© Copyright 2023 by Claus Eckerstorfer Alle Bilder, Texte und Videodateien unterliegen dem Urheberrecht. Die Verwendung auf anderen Webseiten ist nur nach schriftlicher Genehmigung gestattet.